Info: Dr. Beatriz V. Toscano
Was sind die Infrastrukturen, die ein Quartier benötigt, um die Standards, nicht nur von einer sauberen Umwelt, sondern auch von einem sozial vertretbaren Leben, zu erfüllen? Wie können wir beurteilen, ob ein bestimmtes Quartier mehr oder weniger „nachhaltig“ ist? Wie soll gebaut, verwaltet, genutzt und umverteilt werden, um angenehmes Leben und Wohnung zu ermöglichen? Wie können neue Allianzen und Entscheidungsorganen unter den Bewohnern mobilisiert werden, auch um eine insgesamt nachhaltige Lebensweise zu ermöglichen? Ein nachhaltiges Quartier (über-)erfüllt die vielfältigen Bedürfnisse seiner Bewohner*innen, ohne dabei negativen Einfluss auf zukünftige Generationen zu nehmen. Wie aber lässt sich beurteilen, ob und wie sehr ein bestimmtes Quartier „nachhaltig“ ist?
Die sog. Instrumente der energetischen, ökologischen bzw. nachhaltigen Stadtplanung wurden entwickelt, um eine Bewertung vornehmen zu können, aber vor allem auch, um bestimmte Planungsschritte und späterer Umsetzungen bei Bauherren, Investoren und Planern zu initiieren und später prüfbar zu machen. Vor dem Hintergrund der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung bekommen diese Instrumente weitere Relevanz. Sie dienen nicht nur einer technischen Justierung der Elemente und Ressourcen in Städten. Als technische und praktische Umsetzungshebel helfen sie, die etwas abstrakten Utopien einer Grünen Wende zu verdeutlichen und somit greifbar und durchführbar zu machen. Diese Instrumente ergeben sich aus der Notwendigkeit heraus, die Herausforderungen des Klimawandels systematisch und ganzheitlich zu bewältigen. Dabei ist insbesondere der städtische Kontext von großer Bedeutung. Aus diesem Grund konvergieren die Leistungen der Technologien und Formen der Energieversorgung mit klimafreundlicher Energie mit den Bemühungen der lokalen Verwaltungen, Endnutzer*innen und Bevölkerung zu mobilisieren und an der Umsetzung zu beteiligen. Dieses Seminar möchte die Teilnehmer*innen mit einem oder mehreren dieser Instrumente sowie vor allem deren Inhalte in umgesetzter, baulicher Gestalt vertraut machen und dabei auch die vorherigen soziokulturellen Aspekte der sog. Leistungsphase 0 einbeziehen. Dazu werden die Hintergrundprinzipien dieser Instrumente und unterschiedliche Grundlagen von „Nachhaltigkeit“ aus mehreren Blickwinkeln betrachtet, von extern erläutert und später eigenständig angewendet.