Hochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
Institut für lebenswerte und umweltgerechte Stadtentwicklung
Institute for Sustainable Urban Development
IN-LUST

Soziales & Kultur

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​​BEFRAGUNGEN

Ein wichtiger inhaltlich übergreifender Baustein der Ist-Analyse war eine repräsentative Haushaltsbefragung in Kooperation mit dem Amt für Statistik und Wahlen der Landeshauptstadt Düsseldorf. Das Amt wählte eine Zufallsstichprobe von insgesamt 600 Adressat*innen aus dem Untersuchungsgebiet aus. Kriterium war dabei, dass die ausgewählten Personen mindestens 18 Jahre alt sind. Aufgrund der Zufallsauswahl der Stichprobe kann davon ausgegangen werden, dass die erhobenen Ergebnisse durch eine Hochrechnung auf die Grundgesamtheit übertragbar sind (vgl. Kamps o. J.).

Im Vorfeld wurde eine Passant*innenbefragung sowie eine differenzierte strukturierte Stadtteilbegehung (vgl. Deinet/Krisch 2009) im Rahmen eines Lehrforschungsseminars durchgeführt, deren empirische Ergebnisse die Grundlage für die Haushaltsbefragung bildeten. Ziel der Befragung war es einerseits, weitere Erkenntnisse bezüglich des IST-Zustandes des ausgewählten Gebietes zu erheben und andererseits die Bedarfe der Bevölkerung mitaufzunehmen und Interesse für die verschiedenen Themenstellungen zu aktivieren.
Inhaltlich fokussierte der Fragebogen die Themenstellung Was ist lebenswert und umweltgerecht in unserem Stadtteil?“, indem zu den Themenkomplexen Wohnung/ Wohnsituation, Energienutzung, Verbundenheit mit dem Stadtteil und (fehlende) Angebote im Stadtteil Fragen erhoben wurden. Der standardisierte Fragebogen, mit vereinzelten offenen Fragen, war trotz der vielfältigen Themenstellung so konzipiert, dass er im Rahmen eines „Flurgespräches“ als persönlich-mündliche Befragung in ca. 10-15 Minuten mit den Bürger*innen durchgegangen werden konnte. Die Befragung war eingebettet in ein Lehrforschungsprojekt im Sommersemester 2014 und fand unter der Mitwirkung von 35 Studierenden des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften statt.

Insgesamt wurden 221 Bewohner*innen der verschiedenen Sozialräume befragt. Die erhobenen Daten wurden mit Hilfe des Statistikprogrammes SPSS ausgewertet, die offenen Fragen wurden dazu im Vorfeld codiert und in ein Kategoriensystem eingefügt.​


 

ERKENNTNISSE FÜR INDIKATORENGRUPPEN

In den Ergebnissen wurde beispielsweise deutlich, dass der Anteil der Menschen, die gegenwärtig Ökostrom nutzen, nur 10,4 % beträgt. Über 40 % der Befragten geben jedoch an, dass sie Interesse daran hätten, Ökostrom zu nutzen und 20,4 % teilte mit, dass sie Ökostrom nicht kennen. Korreliert man diese Ergebnisse mit dem jeweiligen Sozialraum, dem Alter oder dem Geschlecht der Befragten, wird deutlich, dass es hier starke Unterschiede gibt.
Auf die Frage, aus welchen Gründen die Befragten in ihre jetzige Wohnung/ ihr jetziges Haus gezogen sind, zeigte sich, dass ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis und die Nähe zur Infrastruktur sowie die Nähe zu Bekannten, Freund*innen und Familien den Ausschlag gaben.
Insbesondere die Fragen nach der lokalen Verankerung zeigten deutliche Unterschiede in den einzelnen Sozialräumen: Während in einem Sozialraum mehr als 67 % der befragten Bewohner*innen angaben, dass sie sich in ihrem Stadtteil zuhause fühlen, stimmten in einem anderen Sozialraum nur 40 % dieser Aussage zu.

Die Ergebnisse lieferten so Hinweise für die sozialraumbezogene differenzierte Betrachtung und zeigten gleichwohl auf, welche „Zielgruppen“ für spezifische Maßnahmen und Projektideen es im Weiteren anzusprechen galt. ​